Der Faschismus wurde wiedergeboren. Wir müssen ihn zerstören.

Der Faschismus wurde wiedergeboren. Die Menschheit dachte, sie hätte ihn vor 77 Jahren zerstört, aber er überlebte und verbarg sich. Der Faschismus manifestierte sich im Rassismus in Europa und Amerika; im sowjetischen Totalitarismus – in der Zerstörung jedes unabhängigen Gedankens; im stillen, versteckten Genozid ganzer Nationen nach Lust und Laune von Führern in allen Ecken der Welt; in der Kultivierung nationaler Exklusivität und der Idee, dass die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft alle Sünden reinwaschen kann; in aggressiver Ignoranz, verschärft durch kannibalistische Staatspropaganda; in Heuchelei und Feigheit, offen die Wahrheit zu sagen, in einem leidenschaftlichen Verlangen zu lügen und die blutigen Früchte der Unwahrheit zu ernten.

Der Faschismus wurde in Russland wiederbelebt. Diese Ansicht mag absurd erscheinen, und viele ziehen es vor, zu glauben, dass die Manifestierungen des russischen Faschismus lediglich „Neigungen vor Ort“, eine kurzlebige Folge von Propaganda oder einfach eine zufällige Konzentration von Lügen und Grausamkeiten sind. Aber so dachten sie in den 1930er Jahren, als die Welt den Faschismus zum ersten Mal in seiner ganzen Pracht sah. Niemand wollte glauben, dass Adolf Hitler und seine Nationalsozialistische Partei mehr als ein vorübergehendes Missverständnis waren, das in der aufgeklärten Welt jener Zeit, die die Schrecken des Ersten Weltkriegs sah, nicht überlebensfähig war…

Aber diese Ausreden halfen nur dem faschistischen Monster das Blut zu trinken und die Extremitäten unschuldiger Menschen mit seinen Zähnen abzureißen. Die fatalen Fehler, die es dem widerlichen Adler mit dem Hakenkreuz ermöglichten, seine Flügel über Europa auszubreiten, werden nun wiederholt. Der Faschismus braucht dazu keine einstimmige Anerkennung diplomierter Forscher*innen politischer Regime, es genügt, das Böse ungestraft zu konzentrieren, während der Rest der Welt abwinkt und es nicht glauben will.

Nun breitet ein ekelhafter Doppeladler mit einem schüchternen lateinischen Z auf der Brust seine Flügel über der Ukraine aus. Russland ist bereits ein totalitärer Staat geworden, hat sich von der Welt abgeschottet und ein bequemes Opfer gefunden. Moskaus Propagandisten, wie ihre deutschen Vorgänger, erklären den totalen Krieg dem gesunden Menschenverstand und replizieren den tollwütigen Antisemitismus, bei dem sie die Juden durch Ukrainer ersetzen.

Für Russland sind die Ukrainer*Innen – unabhängig von Herkunft und Sprache – inkompetent und gleichzeitig böse und listig, schuldig an allen Miseren Russlands. Sie verstecken sich hinter jeder Tür, vergiften Russen mit Vögeln, entwickeln Viren in geheimen Labors und kreuzigen orthodoxe Babys. Aber natürlich nicht von sich aus, sondern mit Zustimmung der globalen kapitalistischen Hinterbühne, welche für die Russen die NATO darstellt – ein sehr schwaches und unentschlossenes Verteidigungsbündnis, das Angst davor hat, Diktatoren in die Schranken zu weisen und gleichzeitig böse und heimtückisch, bereit Russland allein dafür zu zerstören, dass es seine Erfolge hasst.

Aber das 21. Jahrhundert war viel glücklicher als das 20.: Die Ukraine ist weder Österreich, noch die Tschechoslowakei, noch die zweite Rzeczpospolita geworden. Wir haben den russischen Nazis das Leben schwer gemacht und sie zum Bluten gezwungen, indem wir die Werte einer fortschrittlichen Welt auf Kosten von Tausenden von Menschenleben unserer Mitbürger*innen verteidigten, die erschossen, vergewaltigt oder ermordet wurden, nur weil sie kein Z-Sklavenzeichen tragen und in einer grausamen und antiintellektuellen “russischen Welt” leben wollen, wo es keinen freien Gedanken und keinen Raum gibt, der nicht von den Geheimdiensten kontrolliert wird.

Wir werden einfach nur dafür getötet, dass wir die Erwartungen des neuen Führers, Wladimir Putin, nicht erfüllt haben, der zuerst den Anschluss durchführen wollte, dann eine Besetzung, um alle Andersdenkenden zu beseitigen, und heute die vollständige Zerstörung der Ukraine als historisches Phänomen.

Wir erteilen den russischen Faschisten eine würdige Abfuhr, aber ihr Anführer, der sich selbst von allen Informationen isoliert hat, außer denen, die ihm persönlich gefallen, denkt nicht daran, aufzuhören. Die Tausende getöteter Z-Soldaten sind ihm egal, denn er will nur die Weltherrschaft. Wenn er heute die Ukraine schlucken kann, wird er morgen nach Polen, Litauen, Lettland oder Estland ziehen und übermorgen die ganze Welt verschlingen.

Die Welt muss sich die Augen wischen und die Wahrheit sehen: Während sie schlief und jedes Jahr zynisch „Nie wieder“ wiederholte, übernahm der Faschismus wieder die Macht. Bürger*Innen aller Länder müssen gemeinsam gegen dieses Monster kämpfen, sonst wird es sie alle vernichten – langsam und einen nach dem anderen. Wenn die Ukraine fällt, wird ein Teil der Welt an Kraft verlieren und sich auflösen, und dann werden Putins Klone nacheinander in den Hauptstädten jedes Landes erscheinen, und der Frühling 2022 wird der Welt wie ein leichter Spaziergang erscheinen.

Heute haben die Ukrainer*Innen das Los bekommen, die wichtigsten Antifaschisten der Menschheit zu sein, und wenn sich der Rest der Länder diesem Kampf nicht anschließt, wird es nicht wieder dämmern. Die Welt wird alle Errungenschaften verlieren, die manchen unbedeutend erscheinen mögen: Meinungsfreiheit, Redefreiheit, Versammlungsfreiheit und Selbstbestimmungsrecht.

Die Menschheit muss alle ihre Kräfte in einer Faust sammeln und den Kreml zerschlagen. Dann werden die glänzenden Ideale des menschlichen Fortschritts schließlich die Möglichkeit bekommen, universell zu werden und die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Wenn Feigheit, Gleichgültigkeit und Ambiguität vorherrschen, hat die Welt keine Chance, besser und gerechter zu werden. Es ist Zeit, zur Besinnung zu kommen und das Monster zu töten, bevor es mit dem Buchstaben Z den Planeten zerschneidet.

Übersetzung: Rost Likholat 

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